© DAV Tuttlingen/Martin Gienger
© DAV Sektion Tuttlingen/Martin Gienger

Hochtour Gamsspitze

17.07.2022

Acht Bergsteiger genießen sonnige Hochtour

Lang ist der Weg von Galtür aus zur Jamtalhütte: Rund 8 km und 550 Hm sind dabei zu überwinden. Mit der kompletten Gletscherausrüstung bewaffnet, machen sich 8 Tuttlinger Hochtourengeher auf den beschwerlichen Weg. Neidisch schauen wir einigen Trailrunnern nach, die sich leichtfüßig dem Ziel entgegen sprinten. Aber mit unserem ganzen Equipment ist an solch flüssige Bewegungen natürlich nicht zu denken – Also weiter!

Bereits mehrfach war die Hochtour ausgeschrieben, aber immer wieder musste sie am Ende dann wieder aufgegeben werden: Erst machte uns COVID-19 einen Strich durch die Rechnung und im Jahr darauf war dann auch noch schlechtes Wetter. Aber jetzt im Sommer 2022 gibt es keinen Hinderungsgrund mehr: Bestes Wetter und 8 motivierte Teilnehmer (einige davon mit soeben absolviertem Hochtourenkurs) machen sich auf den Weg zum Stützpunktquartier des DAV/ÖAV. Am frühen Nachmitttag sind wir dort und nach ausgiebiger Stärkung und Auffüllung der ausgezehrten Flüssigkeitshaushalte wandern wir noch ein wenig rund um die Hütte. Der Hüttenwirt rät uns dann aber doch von der ursprünglich avisierten Tour auf die Nördliche Ausgstenspitze (3.228m) ab: Zu wenig Firn, apere Gletscher mit viel Blankeis und losem Gestein machen die Tour mittlerweile im Sommer zum Risikofaktor. Der Klimawandel ist da, ob uns das passt oder nicht!

Nach ausgiebigem Beraten entscheiden wir uns für die Gamsspitze (3.114m) als Alternative. Von der Hütte geht es zunächst der Moräne entlang ins Tal hinein. Wir passieren den Russkopf (2.693 m), ehe wir bei knapp 2.900 m auf den Jamtalgletscher treffen. Jetzt teilen wir uns zwei Seilschaften mit je vier Personen auf und binden uns in die Seile ein. Der Gletscher hat nur wenig Firn und wir können ihn rasch überqueren. Kurz vor dem Gipfel geht es wieder in’s Geröll und wir müssen die Eisausrüstung wieder ablegen. Lange genießen wir die weitläufige Aussicht vom Gipfel, ehe wir denselben Weg wieder zurück antreten. Auffallend ist, wie sehr die Bäche auf den Gletscher doch in der kurzen Zeit angeschwollen sind.  Es ist wirklich unglaublich warm! Nach einer ausgiebigen Rast auf der Hütte steht dann wieder der lange und beschwerliche Weg hinunter in’s Tal an. Manch einer holt sich einen solchen Muskelkater, der ihn noch lange an diese gelungene Hochtour erinnern wird!

Teilnehmer: Martin Gienger, Friedrich Hannemann, Hendrikje Kopf, Michael Krauss, Michael Heni, Nico Müller, Julia Pfitscher und Uli Schöll